SPRECHFERTIGKEIT: EIN BLICK IN MODERNE REGIONALE LEHRWERKE FÜR DEN DEUTSCH ALS FREMDSPRACHE-UNTERRICHT IN DER TÜRKEI

Author :  

Year-Number: 2017-11
Language : null
Konu : Alman Dili Eğitimi
Number of pages: 275-299
Mendeley EndNote Alıntı Yap

Abstract

Der Beitrag verfolgt das Ziel, mit Hilfe einer deskriptiv-interpretativen Untersuchung den Gegenstand „Sprechen in modernen regionalen Lehrwerken“ im Rahmen des Faches Deutsch als Fremdsprache in der Türkei kritisch zu beleuchten; dazu dient ein induktives Verfahren. In diesem Sinne handelt es sich hier um eine qualitativ angelegte Forschungsmethode, die im Rahmen einer vergleichenden Inhaltsanalyse angewandt wird. Hier geht es im Besonderen um die Frage, wie die modernen Fremdsprachenlehrwerke für den Bereich Deutsch als Fremdsprache „Deutschkasten“ und „Wie bitte?“, die regional im Auftrag des Ministeriums für Bildung und Lehre in der Türkei hergestellt werden, ausgestattet sind und das Sprechen fördern. Die Sprechfertigkeit ist meist Ziel- als auch Mittlerfertigkeit im Fremdsprachenunterricht, die jedoch im engeren Sinne sehr schwer zu vermitteln und zu praktizieren ist. Für diesen Untersuchungszweck wurden verschiedene Kriterienraster und Prinzipien zur Analyse von Lehrwerken recherchiert und zu Rate gezogen, wie z.B. der Stockholmer Kriterienkatalog, Kriterien zur Gestaltung autonomiefördernder Lehrwerke und weitere Qualitätsmerkmale zu Lehrwerken. Nach der Betrachtung dieser lehrwerkanalytischen Kriterien und Merkmalen ergaben sich für die durchgeführte Analyse einige Grundannahmen, die normalerweise für internationale Lehrwerke gelten. Daher gab es Veränderungen, die zwar teilweise auf die erwähnten Merkmale zurückzuführen waren, jedoch in dieser vorliegenden Studie eine verkürzte und erweiterte Version darstellten. Sie beziehen sich hier auf die Sprechfertigkeit.

Keywords

Abstract

The aim of this paper is to use a descriptive-interpretative study to critically examine the subject of "speaking skills in modern regional teaching" within the framework of the subject of German as a foreign language in Turkey; An inductive method is used. In this context, this is a qualitative research method, which is applied in a comparative content analysis. The question is how the modern foreign language courses are equipped with the German as a foreign language "Deutschkasten" and "Wie bitte?", which are produced regionally on behalf of the Ministry of Education and Teaching in Turkey and promote speaking. The ability to speak is usually a goal-oriented or intermediate-level language in foreign-language teaching, which is very difficult to convey and practice in this context. For this purpose, various criteria and principles for the analysis of teaching materials have been researched and consulted, for example The Stockholm Criteria Catalog, criteria for the design of autonomous teaching courses and other quality features for course books. After examining these criteria and characteristics of the analysis of course books, some basic assumptions that are normally applicable to international teaching work have been found for the analysis carried out. Therefore, there were changes, which were partly due to the mentioned characteristics, but in this study is a shortened and extended version of criteria. They refer to the ability to talk.

Keywords


  • In „Wie bitte?“ wird im Lehrerhandbuch (vgl. LHB: Balkan u. a. 2016) angegeben, dass dieses Lehrwerk bezüglich der Sprechfertigkeit im ersten Modul beabsichtigt den Lerner zu befähigen in Übereinstimmung mit bestimmten Werten und Normen in der Zielsprache zu sprechen, dabei seinen Wortschatz sowohl semantisch als auch syntaktisch angemessen einsetzt und selbstbewusste Äußerungen funktionell anwendet; seinen Sprachschatz in seine Formulierungen mit einbezieht und einfache Sätze mündlich realisiert, dabei auf die Aussprache, Betonung und Intonation achtet; andere und sich selbst vorstellt; einfache Zahlenangaben benutzt und während eines Gesprächs nachfragt, wenn er etwas nicht verstanden hat und diesbezüglich eine Erklärung braucht. (vgl. LHB: S. 5).

  • In beiden Lehrwerken gibt es bei den Hörtexten stimmliche Unterschiede. Das bedeutet, dass Unterschiede zwischen jugendlichen Sprechern und erwachsenen Sprechern, wie auch zwischen männlichen und weiblichen Personen vorhanden sind, doch gesprächsspezifische Eigenheiten der gesprochenen Sprache eher unberücksichtigt bleiben. Gesprochensprachliche Elemente könnten unter anderem dazu dienen, den Anschein zu erwecken, dass in einer echten Situation gesprochen wird. Andererseits betonen Sprachwissenschaftler, dass gesprochene Äußerungen nicht durch eine Brille der schriftlichen Darbietung gesehen werden sollte (vgl. Schwitalla 2003: S.24), sondern direkt durch Gesprochenes, was miteinbezieht, dass gesprochene Formulierungen sich auch wie gesprochen anhören und nicht, wie vom Blatt gelesen.

  • Komplementär dazu ist zu erwähnen, dass es wichtig und sogar notwendig ist, in einem Lehrwerk solche Signale erkennbar zu machen, damit eine Annäherung an authentisch gesprochenes Deutsch ermöglicht werden kann. Lerner sollten im Fremdsprachenunterricht und in Lehrwerken mit authentischer deutscher Sprache vertraut gemacht werden (vgl. Fiehler 2004: S.31), damit sie im Zielsprachenland darauf vorbereitet sind. Denn in einer natürlichen Interaktion sind Rezeptionssignale wie hm, oh, aha etc. typische Feedbacksignale, die beim Schreiben nicht vorhanden sind (vgl. Dittmar 2004: S. 38), die aber unter anderem helfen das Gespräch weiterzuführen oder zu beenden. Man kann sie als so gennannte Diskursgelenke bzw. Verknüpfungsmittel bezeichnen, die im Grunde genommen dazu beitragen, dass der Fremdsprachenlerner einen zielsprachennäheren Eindruck vermittelt: „Werden viele solcher Mittel benutzt, entsteht ein eher muttersprachlicher Eindruck für den fortgeschrittenen Lerner. Fehlen solche Verknüpfungsmittel und sind sie nur sparsam erworben, schlägt eher das Bild des „elementaren“ oder beschränkten Lerners in der Wahrnehmung des Muttersprachlers durch“ (Dittmar 2005: S.1).

  • Funk betont, dass Lehrwerke in Korrelation mit Theorie und Praxis zusammenarbeiten und dadurch ein gestuftes, geordnetes, theoretisch fundiertes Lernprogramm entsteht. Es bildet also eine Leitlinie, die Theorie- und Praxiserfahrung enthält und verfügbar macht, nicht aber ein alles umfassendes Angebot für den Unterricht“ (vgl. Funk 2004: 42). So kann man sie auch als Impulsträger verstehen, die dem Lehrer als eine Stütze beim Vermitteln gesonderter oder kombinierter Fertigkeiten dient, die wiederum auch auf Seiten der Lerner effektive Anhaltspunkte liefern können.

  • (Letzt. Zugriff am 24.03.17) Neuner, Gerhard (2001). Curriculumentwicklung und Lehrziele Deutsch als Fremdsprache. In:

  • Gruyter. S. 797-810. Reder, Anna (2011). Ausgewählte Fragen der Deutschdidaktik. University Pécsi

  • tamop/tananyagok/dig_jegy_nemet/index.html (letzt. Zugriff am 27.03.2017) Schwitalla, Johannes (2003). Gesprochenes Deutsch. Eine Einführung. 2.überarb. Auflage.

  • Berlin: Erich Schmidt. Storch, Günther (1999). Deutsch als Fremdsprache. Eine Didaktik. Theoretische Grundlagen

  • und praktische Unterrichtsgestaltung. München: Wilhelm Fink Verlag. TTKB (2017). Talim ve Terbiye Kurulu Başkanlığı. URL: https://ttkb.meb.gov.tr/ (letzt. Zugriff

  • am 29.03.2017) Wikipedia (2017). Rubrik “Handlungsorientierung (Fremdsprachenunterricht)”. URL: https://

                                                                                                                                                                                                        
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